Wir laden ein zum Informations- und Diskussionsabend!
Kieler Bürger für Kieler Netze – Wie kommt die Energieversorgung zurück in unsere Hände?

Am Di., 27. Januar 2015, 19.30 Uhr im Atelierhaus im Anscharpark
Heiligendammer Str. 15, 24106 Kiel-Wik
(https://goo.gl/maps/lgxnO)


Sicher, bezahlbar, klimafreundlich und zukunftsfähig – so stellen wir uns die Energieversorgung für Kiel vor. Wie kann dieses Ziel erreicht werden? Ein erster Schritt könnte sein: Indem die Stadt Kiel wieder Herrin im eigenen Haus wird und die Stadtwerke wieder zurück in die Öffentliche Hand übertragen werden.

Nur so bestimmen nicht länger Externe, was für Kiel gut ist, nur so fließt die erzielte Wertschöpfung nicht in andere Städte ab, und nur so können Energiepolitik und Preisgestaltung durch die KielerInnen demokratisch beeinflusst werden!

Doch die Weichen sind derzeit genau in die andere Richtung gestellt: Gerade weil die Stadtwerke nicht mehrheitlich in Öffentlicher Hand sind, muss bis zum Jahr 2016 der Betrieb der Energieversorgungsnetze ausgeschrieben werden. Profitiert also ein weiterer Externer von uns?

Aber wie ist eine Übernahme der Netze und eine Rekommunalisierung überhaupt möglich und welche Vorteile und Risiken birgt dies?

Wir stellen Ihnen erfolgreiche Beispiele der Netzübernahme durch Bürger vor und diskutieren die Kieler Situation:

Sebastian Sladek – Elektrizitätswerke Schönau
Nach der Katastrophe von Tschernobyl haben Schönauer Bürger und engagierte Mitstreiter beschlossen, für eine atomstromlose und nachhaltige Energieversorgung einzutreten. Neun Jahre und zwei Bürgerentscheide später konnten sie das örtliche Stromnetz von einem Atomkraftwerksbetreiber freikaufen. Die EWS betreiben seither das örtliche Stromnetz und sind einer der größten unabhängigen Ökostrom- und Gasanbieter in Deutschland. Herr Sladek ist Geschäftsführer der EWS Vertriebs GmbH.

Mirco Beisheim – UNSER HAMBURG – UNSER NETZ
Das unmittelbare Ziel der Initiative UNSER HAMBURG – UNSER NETZ war es, zum Volksentscheid am 22. September 2013 eine Mehrheit der Hamburger Bevölkerung für die Übernahme der Hamburger Energienetze in städtische Hand zu gewinnen. Angestiftet durch den erfolgreichen Volksentscheid arbeiten aktuell verschiedene Initiativen daran, mit der künftigen kommunalen Kontrolle über die Strom- und Gasverteilnetze und die Fernwärmeversorgung eine sozial gerechte, klimaverträgliche und demokratisch kontrollierte Energieversorgung aus erneuerbaren Energien zu erreichen.

Wolfgang Schulz – Ratsherr und Mitglied des Aufsichtsrates der Stadtwerke Kiel
Seit 1998 vertritt Wolfgang Schulz den Wahlkreis Gaarden-Ost als SPD-Ratsherr in der Kieler Ratsversammlung. Er ist Sprecher für Energie, für Finanzen und für Europa und Städtepartnerschaften und u.a. Mitglied im Aufsichtsrat und im Konsortialausschuss der Stadtwerke Kiel AG sowie im Kommunalen Beirat der Stadtwerke. Als Diplom-Volkswirt arbeitet er im Wirtschaftsministerium Schleswig-Holstein.

Ulrich Hühn – BürgerInneninitiative umweltfreundliche Energieversorgung für die Region Kiel
Die BürgerInneninitiative umweltfreundliche Energieversorgung für die Region Kiel hat seit 2007 die Planungen zur Kieler Energieversorgung begleitet und die Kieler BürgerInnen mit Infoständen, Vorträgen, Flugblättern und Diskussionsveranstaltungen darüber informiert. So mobilisierte sie u.a. öffentliche Diskussionen über geplante Kraftwerksvarianten und trug entscheidend dazu bei, den Bau eines 800-MW-Kohlekraftwerkes in Kiel zu verhindern. Ziele der BI sind die Rekommunalisierung der Stadtwerke und die zukünftige regenerative Energieversorgung für die Region Kiel.

Veranstalter
- Heinrich-Böll-Stiftung SH
- BürgerInneninitiative umweltfreundliche Energieversorgung für die Region Kiel
- BUND Kreisverband Kiel
- Attac-Arbeitsgruppe zur Rekommunalisierung der Kieler Stadtwerke „Bündnis-Kielwasser“